Das Ausbildungszentrums in Zepce ist ein wirkliche Friedensprojekt. Eine Bestandaufnahme:
- vor dem Krieg gut gehende Industriestandorte (Schwerindustrie, eisen- und holzverarbeitende Betriebe)
- durch den Krieg gänzlich zerstörte Häuser, Werkstattgebäude und Infrastrukturen
- fast alle Familien durch den Krieg in Mitleidenschaft gezogen
- die Glaubensverhältnisse in Zepce: 40 % Muslime, 31 % Serbisch-Orthodoxe, 15 % Katholiken und 14 % Sonstige
- Berufliche Bildung ist in Zepce eine besondere Notwendigkeit, da die an der staatlichen Mittelschule vorhandenen Werkstattgebäude gänzlich zerstört und nicht aufgebaut wurden
Das am Ufer der Drawa gelegene Berufsbildungszentrum in Zepce/ Bosnien-Herzegowina ist ein wirkliches Friedensprojekt. Förderkriterium war für die Stiftung, dass das Ausbildungszentrum offen ist für Mädchen und Jungen aus der katholischen, orthodoxen und muslimischen Bevölkerung.
Gemeinschaft und Chancengleichheit sollen im Projekt auch das Zusammenwachsen unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen fördern.
Das heute durch eine Europaschule (rechter Gebäudeteil) ergänzte Projekt hat sich bereits als wichtiger Integrationsfaktor im muslimischen Mehrheitskanton Zenica erwiesen.
In mehreren Projektreisen fand die Abstimmung mit dem Partner vor Ort statt. Seitens der Stiftung “Von Werkstatt zu Werkstatt” wurde das Projekt ehrenamtlich von Prof. Dr. Dr. Nagel, Horst Bürgermann, Geschäftsführer Johannes Motz und Hans-Jürgen Dörrich vor Ort betreut. Sie waren besonders vom Engagement der Auszubildenden als auch der Salesianer als Projektträger vor Ort angetan. Durch den Bau eines Bildungszentrums wurden 285 dauerhafte Ausbildungsplätze in den Bereichen Elektrik, Schlosserei, Mechanik, Gas- und Wasserinstallation, Bau und EDV geschaffen.
Die Gesamtförderung durch die Stiftung betrug 461.023,00 DM.
Darin enthalten ist ein namhafter Betrag des Distriktes 1900 von ROTARY INTER-NATIONAL. Governor Karl Linnepe und sein Nachfolger, Governor Georg von Weichs, förderten das Stiftungsprojekt als Partnerprojekt des Distriktes 1900.
In einer Feierstunde, an der auch Vertreter der muslimischen und serbischen Bevölkerung, wie auch der serbisch-orthodoxen Kirche vor Ort teilnahmen, wurde natürlich auch der Stiftung “Von Werkstatt zu Werkstatt” für ihre großzügige Hilfe besonders gedankt. Der Bürgermeister von Zepce, Mato Zovko und der Generalsuperior der Salesianer, Pater Juan Vecchi aus Rom, betonten gleichermaßen die Bedeutung der beruflichen Ausbildung junger Menschen für die Integration der verschiedenen Bevölkerungsgruppen. Die Mitgliedschaft des Ausbildungszentrums im “Netzwerk europäischer Friedensschulen” will diesen Aspekt besonders unterstreichen.